Der Verein - Engagement ist Ehrensache
In Kooperation mit der VHS Neuss und dem Deutsch-Russischen Forum hatte am Mittwoch, den 20. März 2024 unser Verein Hermann Krause, Leiter des Moskauer Büros der Kriegsgräberfürsorge und Mitglied im Vorstand des Deutsch-Russischen Forums e.V., eingeladen.
Großes Interesse an einem aufschlussreichen Vortrag!
Viel Andrang und Interesse gab es in den Räumen der VHS Neuss zum Vortrag „Welche Wege der Verständigung zwischen Deutschen und Russen sind (noch) möglich?“
Hermann Krause berichtete anschaulich über das Leben der Menschen in Russland, über seine
Arbeit in Moskau als Leiter der Kriegsgräberfürsorge und in welcher Situation sich Russland
und die Ukraine befindet.
Anschließend an den Vortrag fand ein rege Diskussionsrunde zum Thema „Alltag in Russland“
statt.
Hermann Krause berichtete anschaulich über das Leben der Menschen in Russland, über seine
Arbeit in Moskau als Leiter der Kriegsgräberfürsorge und in welcher Situation sich Russland
und die Ukraine befindet.
Die NGZ hat am 22.03.2024 in einem Artikel vom Vortrag berichtet:
„Viele Russen wissen nicht über Gräueltaten Bescheid“
Der langjährige ARD-Russland-Korrespondent Hermann Krause war jetzt in Neuss zu Gast und
sprach über Russland-Themen.
Hermann Krause (70) ist noch immer aktiv: seit 2018 arbeitet er unter anderem als
Vorstandsmitglied des Deutsch-Russischen Forums.
Die 55 Stühle im Saal 27 der VHS waren schnell gefüllt. Die hauptsächlich älteren Zuhörer
interessierten sich für das Thema des Vortrags: „Alltag in Russland – welche Wege der
Verständigung zwischen Deutschen und Russen sind noch möglich?“ von Hermann Krause,
langjährigem ARD-Russland-Korrespondenten. Der 70 Jahre alte Radio-Journalist ist noch immer
aktiv: seit 2018 arbeitet er als Vorstandsmitglied des Deutsch-Russischen Forums und seit 2019
als Leiter des Moskauer Büros für Kriegsgräberfürsorge.
Doch bevor der Vortrag begann, wies ein Mitarbeiter Krauses das Plenum und die Presse auf die
„Chatham house rule“ hin, die besagt, dass keine Informationen aus vertraulichen Gesprächen in
Form von Mitschnitten, Fotos der Zuhörer oder Zitaten von gekennzeichneten Personen den Raum
verlassen dürfen. Auch Handys sollten ausgestellt werden.
Nach der Begrüßung durch Ursel Hebben, der stellvertretenden Direktorin der VHS, dankte auch
Wolfgang Spangenberger, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft
zwischen Neuss und Pskow, Hermann Krause für sein Kommen. Er hatte den Vortrag in Kooperation
mit der VHS organisiert. „Vorgestern war ich noch in Moskau“, begann Krause seinen Vortrag.
Er lebt seit mehr als 20 Jahren in der russischen Hauptstadt. Mithilfe von Fotos aus der
Vergangenheit und Gegenwart beleuchtete Krause, dass die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge viel
mehr als die Beschäftigung mit der Vergangenheit ist. Er erläuterte, dass diese Organisation
unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten aktive Friedensarbeit macht, zum Beispiel anhand
einer Ausstellung von Leningrad (heutiges St. Petersburg) zum Winter 1941/42. Auf alten Fotos
sieht man Leichen auf den Straßen. „Die Menschen fielen um wie die Fliegen, hauptsächlich vor
Hunger aufgrund der deutschen Blockade.“ Die Fürsorge konnte von 1,4 Millionen gefallener
deutscher Soldaten 500.000 bergen, so Krause weiter. Auf den vom Volksbund errichteten
Soldatenfriedhöfen, unter anderem in St. Petersburg, sind auf Granitstelen die Namen der
gefallenen Soldaten eingraviert. „Wegen des Angriffskriegs ist heute nicht mehr viel an
Kontakt der Veteranen möglich“, bedauert Krause. „2003 noch trafen sich deutsche und russische
Flieger in freundschaftlicher Absicht“.
Er betonte, dass viele Russen gar nicht über die
Gräueltaten ihrer Landsleute in der Ukraine Bescheid wüssten. „Sie bekommen nur die Propaganda
zu hören und zu sehen, was wirklich auf dem Schlachtfeld passiert, wird nicht berichtet.“
Daher wunderten sich viele Russen im Gespräch mit Krause über die ablehnende Haltung
Deutschlands, so der Journalist. „Die Jungen sind größtenteils wütend auf Putin, sie können
nicht mehr ins Ausland reisen zum Sprachenlernen. Viele Studenten sind abgehauen.“
Im anschließenden Gespräch wollten die Zuhörer wissen, ob Krause Menschen getroffen hat, die
gegen den Krieg sind. „Nur die, die nicht an die Front müssen, sind für den Krieg“, so Krause.
Die Vertreter der Städtepartnerschaft Neuss-Pskow wollten den Kontakt unbedingt halten, denn
irgendwann sei der Krieg zu Ende.
SPA
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