Adventskaffee 2013

Der Vorstand des Fördervereins Neuss-Pskow hatte seine Mitglieder, Freunde und Förderer zur letzten Mitgliederversammlung des Jahres eingeladen.

Schon in der Einladung sagte der Vorsitzende, Bernhard Stöcker, dass diese letzte Sitzung nicht nach einer festen Tagesordnung ablaufen sollte. Wir wollen in der vorweihnachtlichen Zeit bei Stollen, Gebäck, Kaffee, Tee und natürlich bei Glühwein, dem unverzichtbaren Adventsgetränk.
Blieb noch die Frage, wo wir uns treffen konnten. Warum nicht bei den Johannitern in der Herbergsstrasse. Es wurde angefragt, man sagte ja und stellte uns einen geräumigen Raum zur Verfügung. Natürlich war der Ort mit Bedacht gewählt. Bei den Johannitern steht der Baby-Notarztwagen (BNAW), das Geschenk der Stadt Neuss zum 20jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft an eine Pskower Kinderklinik. Wer diesen Rettungswagen noch nicht gesehen hat, konnte ihn an diesem Abend bestaunen. Er stand vor der Tür. Bernhard Stöcker brauchte nicht lange zur Besichtigung zu bitten. Kaffee und Stollen wurden erst einmal stehen gelassen, und der BNAW wurde erklärt. Alle staunten und waren beeindruckt. Und das umso mehr, als der Chef der Johanniter vorher einen kurzen, informativen Vortrag über die Entwicklung eines derartigen Rettungswagen für Säuglinge und Kleinkinder gehalten hatte. Aus den Worten des Referenten Joachim Kürten hörte man sofort heraus, dass der BNAW ein Kind der Johanniter ist, dessen Entwicklung sie mit viel Herzblut betrieben hatten. Die Entwicklung führt vom „einfachen“ Rettungswagen traditioneller Form bis zum heutigen Hightech-BNAW mit Inkubator, Spezialliegen usw.,usw. Das waren Informationen, die vom technischen Fortschritt zeugten.

Für die Zuhörer war das menschlich Beeindruckendste während des Vortrages eine Serie von drei Bildern, die nebeneinander auf der Leinwand gezeigt wurden. In der Mitte war ein stolzer junger Vater mit einem Säugling auf den Armen zu sehen. Links davon das Foto eines gestandenen Mannes, eben dieses Vaters Jahre später. Er ist heute Johanniter und ihr Pressesprecher. Rechts sieht man das Bild eines jungen Mannes. Auch Johanniter und mittlerweile vom Säugling auf Vaters Arm zum jungen Mann herangewachsen.

Der Kommentar von Joachim Kürsten zu diesen drei Bildern: Der Säugling wöre nicht junge Mann geworden, den wir auf dem Foto sehen. Der BNAW kam bei seiner Geburt zum Einsatz, um sein Leben zu retten. Das überzeugte lezte Zweifler, sofern es sie überhaupt gab. Der eben besichtigte Wagen ist das richtige Geschenk an unsere russische Partnerstadt Pskow. Ja, er möge so schnell wie möglich zum Wohle von Säuglingen und Kleinkindern in Pskow zum Einsatz kommen.

Der Abend blieb nicht nur ernst und nachdenklich. Bernhard Stöcker hatte eine Feuerwehrkameraden eingeladen, der sich neben seinem Beruf bei der Wehr auch dem kabarettistischem Fach widmet.

Günter Nieth trifft auf vielen Bühnen in Deutschland auf. Was liegt näher: Er paradoiert Episoden aus seinem Beruf. Und wenn er einen Einsatz in der Leitstelle aufs Korn nimmt, bleibt kein Auge trocken, wenn er mit seinem Kollegen neben ihm über die letzte Party plaudert, auf der sie gemeinsam gefeiert hatten. Und dazwischen blinkt die rote Lampe zum Einsatz auf. Der Partybericht muss unterbrochen werden. Der Ton wird sachlich , der Einsatz auf den Weg gebracht. Wenn dann aber englisch gesprochen werden muss, und man sich verheddert und plötzlich die Hohe Strasse Nr. 48 zum High Way Nr. 48 wird, ist der Bann bei den Zuhörern gebrochen. Es wurde schallend gelacht.

Aber: Nach Humor und Ernst blieb noch Zeit genug zu Gesprächen. Das war das Ziel dieser letzten Mitgliederversammlung, die ein ernster und humorvoller Adventskaffee wurde.

Dr. D. Weißenborn, Dezember 2013

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